Ausgangslage
Auf das Schuljahr 2022/2023 tritt ein neuer kirchlicher Lehrplan für Religionsunterricht in Kraft, welcher für die Kirchen St.Gallen und beider Appenzell seine Gültigkeit hat. Der Lehrplan ist auf Wochenlektionen in allen Klassen aufgebaut.
Informationen zum Lehrplan
Dem Lehrplan liegt die Überlegung zu Grunde, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene
religiöse Kompetenzen benötigen, um ein gelingendes Leben führen zu können. Zu beachten
gilt: Der Lehrplan ist keine Jahresplanung. Er legt fest, welche Kompetenzen verbindlich zu
erarbeiten sind. Ferner gibt er Hinweise zur Gestaltung und Umsetzung, mit welchen Lebens-
bezügen die angestrebten Kompetenzen vermittelt werden.
Wie orientieren sich Kirchgemeinden an diesem kompetenzorientierten Lehrplan, wenn
sie andere Unterrichtskonzepte (anstelle acht Jahre Wochenlektionen) haben?
Grundsätzlich ist zu beachten, dass die regelmässige Beziehungspflege (idealerweise im Wo-
chenrhythmus) auch bei anderen Unterrichtskonzepten Priorität hat. Auch zu beachten ist,
dass der Lehrplan kompetenzorientiert aufgebaut ist. Mit der Kompetenzorientierung geht es
für die Lehrpersonen darum, den Unterricht so zu planen, zu gestalten und zu reflektieren,
dass auf vorhandene Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler aufgebaut, diese vertieft
und neue Kompetenzen entwickelt werden. Damit dies auch bei individuellen Unterrichtskon-
zepten möglich ist, bedarf es einer guten Planung. Der Lehrplan kann deshalb nicht einfach
pro Klassenstufe gelesen werden, sondern muss in seiner Ganzheit betrachtet werden. Für
Kirchgemeinden, welche erst ab der 3. Klasse (Zyklus 2) Religionsunterricht in Wochenlekti-
onen durchführen, bedeutet dies, dass für einen soliden Aufbau auch der Einbezug von Zyklus 1 notwendig ist. Dasselbe gilt für die 5. Klasse mit Berücksichtigung von Kompetenzen aus der 4. Klasse und für die 7. Klasse (Zyklus 3) mit dem Einbezug von Kompetenzen aus der 6. Klasse (Zyklus 2) beziehungsweise aus der 8. Klasse (Zyklus 3).
Welches sind die Merkmale eines kompetenzorientierten Unterrichts?
– Lebensbezüge zu der Welt von Kindern und Jugendlichen sind ersichtlich;
– Erfolgserlebnisse werden ermöglicht;
– Kinder und Jugendliche können Lösungswege vergleichen;
– die Leistungserwartungen sind transparent;
– verschiedene Lernzugänge, individuelle Unterstützung und das Vertiefen von Lösungen, welche Kinder und Jugendliche erarbeitet haben, tragen zur Individualisierung bei;
– knüpft an Vorwissen an;
– eine wertschätzende Feedbackkultur wird gelebt;
– die Erkenntnisse der Unterrichts-Reflexion werden für das weitere Lernen genutzt.
Einbezug des «Leitfaden zum pädagogisch-didaktischen Konzept für den kirchlichen
Religionsunterricht» in die Jahresplanung
Bei der Jahresplanung innerhalb der Kirchgemeinden gilt es, die Schwerpunkte des Leitfa-
dens zum pädagogisch-didaktischen Konzept für den kirchlichen Unterricht / Religionsunter-
richt der Appenzeller Kirchen zu berücksichtigen. Dies erfordert bei mehreren Unterrichtenden eine gemeinsame Grobplanung. Bei Bedarf kann die Fachstellenleiterin Kinder Jugend Familie für die Moderation und Beratung angefragt werden.
Links
– Lehrplan www.ru-sg.ch oder www.ru-arai.ch;
– Leitfaden zum pädagogisch-didaktischen Konzept für den Kirchlichen Religions- unterricht: unter / Kirchliches Leben / Bildung / Fachstelle Kinder Jugend
Familie / Religionsunterricht.
Verantwortlich: Ökumenische Arbeitsgruppe Religionsunterricht der evangelisch-reformierten
Landeskirche beider Appenzell und des Verbands der römisch-katholischen Kirchgemeinden
Appenzell Ausserrhoden.
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